KUKA Hygienic Oil Portfolio erhöht Lebensmittelsicherheit
Jedes achte Lebensmittelprodukt ist mit Mineralölrückständen belastet, die ge-sundheitsschädigend sein können. Dies ergab eine Analyse von foodwatch im Jahr 2021 von mehr als 150 Produkten in verschiedenen europäischen Ländern. Die gefährlichen Verunreinigungen passieren teilweise im automatisierten Produkti-ons- und Verpackungsprozess, können mit der richtigen Technologie jedoch voll-ständig verhindert werden. Branchen wie u.a. die die Lebensmittelindustrie haben eine Null-Prozent-Toleranz für Verunreinigungen und schreiben den Anlagenbau-ern sogenannte NSF-H1-Schmierstoffe vor. KUKA hat ein komplettes HO-Portfolio auf den Markt gebracht, dessen Roboter diesen hohen Anforderungen gerecht werden.
Alle Achsen mit lebensmitteltauglichen Schmierstoffen
Für Maschinen, die in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen, bedeutet das konkret: Sie müssen so konstruiert und gebaut sein, dass gesundheitsgefähr-dende Betriebsstoffe, einschließlich Schmiermittel, nicht mit den Produkten in Be-rührung kommen können. Sollte ungeplant doch etwas Schmierstoff austreten, muss dieser so beschaffen sein, dass er keinen gesundheitlichen Schaden verur-sachen kann und natürlich auch den Geschmack nicht beeinträchtigt. „Als KUKA nehmen wir das sehr ernst, zumal unsere Roboter zunehmend in diesen Bereichen eingesetzt werden“, erklärt Dieter Rothenfußer, Portfoliomanager bei KUKA. „Alle Achsen unserer HO-Roboter sind daher mit lebensmitteltauglichen Schmierstoffen ausgestattet, ebenso wie die Energiezuführung zum Roboterwerkzeug.“ Dies macht eine durchgängige NSF-H1-Schmierung des HO-Portfolios entlang der ge-samten Prozesskette möglich – nicht nur in Produktionsmaschinen und Förder-technik, sondern auch im Roboter. Die US-amerikanische National Sanitation Foundation (NSF) prüft, ob die Schmierstoffe lebensmittelverträglich sind und er-teilt ihnen eine H1-Freigabe, also eine Lebensmittelzulassung. Das heißt: Kommt ein Schmierstoff aus einem HO-Roboter mit Nahrungsmitteln oder Pharmazeutika in Berührung – beispielsweise im Falle einer Störung des Roboters oder wenn durch Druckluft Öldämpfe aus der Maschine entweichen, ist dies für Konsumenten unbedenklich.
Damit erfüllt das gesamte HO-Portfolio von KUKA die erforderlichen Hygienean-sprüche gemäß der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie DIN ISO 14159. Diese Regelungen besagen zusätzlich, dass Maschinen so gestaltet, gebaut und instal-liert werden müssen, dass das Eindringen von Betriebsstoffen wie Schmierstoffen, Hydraulik-Flüssigkeiten und Signal-übertragenden Flüssigkeiten in das Produkt verhindert werden muss. Ein weiteres Plus ist die von außen sichtbare Kennung „HO“ als Lebensmittelroboter. Etwaige Fehler bei der Instandhaltung – zum Bei-spiel die Verwendung von Standard-Öl – werden so ganz einfach vermieden.
Neuer KR IONTEC HO komplettiert die Familie
Die gute Nachricht für alle Unternehmer aus der Lebensmittel- und Pharmabran-che, die zu automatisieren planen: Das Angebot an Hygienic Oil Robotern von KUKA wächst. Drei hygienetaugliche Varianten des KR IONTEC sind jetzt auf den Markt gekommen. Sie machen das Portfolio komplett, das bisher aus entsprechen-den Varianten des KR QUANTEC, KR CYBERTECH, KR AGILUS und KR DELTA bestand. Mit einem neuen, abgedichteten Edelstahlflansch und noch hochwertige-rem hygienischem Öl bietet die neue Ausführung besonders im Lebensmittelbe-reich starke Unterstützung. Mit 50 bis 70 Kilogramm Traglast und einer Reichweite zwischen 2101 bis 2501 Millimetern findet sie zahlreiche Einsatzgebiete. „Vor al-lem in der Käseverarbeitung haben viele unserer Kunden auf diese neue Roboter-Variante gewartet“, berichtet Rothenfußer. Der neue KR IONTEC überzeugt mit einer schmutzabweisenden, hoch korrosionsresistenten Oberfläche der Kategorie C4, entsprechend der DIN EN ISO 12944-2:2018-04. Zudem ist sogar die Ener-giezuführung für das jeweilige Roboterwerkzeug mit HO-Kabelfettung erhältlich. Zusätzlich profitieren Kunden von den grundsätzlichen Vorteilen des KR IONTEC: Er hat einen geringen Energieverbrauch, niedrige Betriebskosten, kann flexibel eingebaut werden und sein besonders schlankes Design qualifiziert ihn auch für Produktionsumgebungen mit wenig Platz.
Hygienemaßnahmen im Verpackungsprozess elementar
mmer wichtiger wird die hygienische Arbeit der Roboter auch deshalb, da in immer mehr Ländern auf Plastik verzichtet wird und die Maschinen daher beim Verpacken und Palettieren Kontakt mit den Lebensmitteln haben. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 den Verpackungsmüllberg um 15 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren. In Frankreich zum Beispiel dürfen seit 2022 bestimmte Obst- und Gemüsesorten nicht mehr in Plastik verpackt werden, ab 2026 gar keine mehr. Nicht nur diejenigen, die dann für das Verpacken etwa von Gurken oder Äpfeln zuständig sind, müssen aufpassen, dass die Lebensmittel nicht kontami-niert werden – zum Beispiel durch Berührungen oder Maschinen. Schon einen Schritt vorher ist Vorsicht geboten. Denn auch Fremdstoffe auf Verpackungen wie Kartons oder Folie können nach innen diffundieren, die Lebensmittel verunreinigen und teure Rückrufaktionen nach sich ziehen. Daher zeigt auch die Zulieferindustrie für Lebensmittelverpackungen zunehmend Interesse an den HO-Robotern.
Die EU-Lebensmittelhygieneverordnung verpflichtet zudem alle Produzenten von Lebensmitteln dazu, die einzelnen Produktionsschritte zu analysieren und ein prä-ventives Kontrollsystem, HACCP genannt, zu installieren (HACCP = Hazard Ana-lysis and Critical Control Points). Immer mit dem Ziel, ein höchstmögliches Niveau an Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Dabei wird auf die Verwendung von H1-Schmierstoffen entlang der gesamten Prozesskette ausdrücklich hingewiesen.
Die Lebensmittelindustrie hat die Notwendigkeit der Automatisierung längst er-kannt. Bereits im Jahr 2021 stieg die Zahl der eingesetzten Roboter in der Lebens-mittel- und Getränkeindustrie weltweit um 24 Prozent auf rund 15.300 Anlagen. Und der Trend hält an. Ob Handling, Verpacken oder Palettieren: Das Portfolio von KUKA kann dabei die gesamte Wertschöpfungskette der Produktion abdecken. Dafür sorgen auch die Hygienic Machine (HM) Roboter KR AGILUS HM und KR DELTA HM. Sie wurden für Anwendungen mit rohen Lebensmitteln und Pharma-zeutika entwickelt. Außerdem bewährt sich im Lebensmittelbereich seit Langem der Palettierroboter KR QUANTEC PA, der ebenfalls in der Hygiene-Ausführung vorhanden ist. Zum Umgang mit tiefgekühlter Ware gibt es zudem eine Arctic-Va-riante, die ohne Schutzhülle bis zu minus 30 Grad Celsius aushält.
KUKA.PalletTech vereinfacht Palettieranwendungen
Die Software KUKA.PalletTech bietet sich insbesondere für Aufgaben in der Mono-Palettierung an und bietet dort höchste Wirtschaftlichkeit bei maximaler Flexibilität. Ob Single-Pick und Single-Place oder Single-Pick und Multi-Place: Mit der Soft-ware lassen sich verschiedenste Palettiervorgänge mit allen Fünf- und Sechs-Achs-Robotern von KUKA vereinfachen. Dazu zählt auch der neue KR IONTEC HO.
Bei der Automation in Branchen wie der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie sind Software wie KUKA.PalletTech und lebensmitteltaugliche Öle entscheidende Er-folgsfaktoren. Sie ermöglichen, dass die Anforderungen an Hygiene, Schnelligkeit und Flexibilität erfüllt werden können. Alles aus einer Hand. Die Verunreinigung von Lebensmitteln, wie foodwatch sie in zahlreichen europäischen Ländern gefun-den hat, lässt sich damit vollständig vermeiden.