Köln: 23.–26.02.2027 #AnugaFoodTec2027

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Sichere Sensorik

Maschinensicherheit im Fokus

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Sichere Sensorik sorgt in der Lebensmittelindustrie für Maschinensicherheit, unter Einhaltung strenger Hygieneanforderungen. Der Einsatz von Digitalen Zwillingen vereinfacht die Entwicklung von Sicherheitslösungen. Anton Ivanov, Branchenmanager für die Bereiche Lebensmittel, Getränke, Medizin und Verpackung bei der K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, einem führenden Anbieter von Sicherheitsschaltgeräten sowie Sicherheitssystemen und -lösungen erläutert aktuelle Technologien und zentrale Herausforderungen in diesem Bereich.

Anton Ivanov Branchenmanager für die Bereiche Lebensmittel, Getränke, Medizin und Verpackung bei der Schmersal GmbH

Anton Ivanov Branchenmanager für die Bereiche Lebensmittel, Getränke, Medizin und Verpackung bei der Schmersal GmbH. ©K.A. Schmersal GmbH & Co. KG

Können Sie einen Überblick darüber geben, was unter sicherer Sensorik in der Industrie verstanden wird?

Anton Ivanov: Sichere Sensorik bezieht sich auf Technologien, die zuverlässig Daten erfassen, um Maschinenzustände zu überwachen und Sicherheitsmaßnahmen auszulösen, wenn Risiken auftreten. In der Lebensmittelindustrie bedeutet dies, dass Sicherheitssensoren nicht nur präzise funktionieren, sondern auch strenge Hygienestandards erfüllen müssen. Schmersal stellt hierfür spezielle Sicherheitssensoren her, die in Maschinen und Produktionsanlagen eingesetzt werden, um gefährliche Situationen zu erkennen und Unfälle zu verhindern. Je nach Umgebung oder Anforderung werden magnetische, elektronische oder optoelektronische Sensoren eingesetzt, die für anspruchsvolle Bedingungen entwickelt sind.

Welche Möglichkeiten bieten Sicherheitssensoren in der Lebensmittelindustrie?

Anton Ivanov: Für die Lebensmittelindustrie bietet Schmersal ein breites Produktportfolio an Befehls- und Meldegeräten sowie Sicherheitsschaltgeräten, die den Anforderungen des „Hygienic Design“ entsprechen. Unsere Sicherheitsschalter und Sicherheitssensoren liefern darüber hinaus eine Vielzahl von Daten, die zur Produktionseffizienz beitragen. Durch Echtzeitdaten können Maschinenzustände präzise analysiert und gegebenenfalls sofortige Maßnahmen ergriffen werden. Dies minimiert nicht nur Ausfallzeiten, sondern trägt auch zur Einhaltung hygienischer Standards bei. Schmersal bietet Sicherheitssensoren wie die berührungslosen magnetischen Sensoren der BNS-Baureihe, die hohe Schaltabstände und Manipulationsschutz bieten und speziell für Hygienebereiche entwickelt wurden. Durch unser 4D-Modell (digitaler Zwilling) können wir zudem eine virtuelle Inbetriebnahme durchführen, wodurch Fehler bereits vor dem realen Aufbau der Maschine erkannt werden – ein enormer Vorteil in kostensensitiven und zeitkritischen Produktionsprozessen.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie beim hygienischen Einbau von Sensoren in Umgebungen, die hohe Anforderungen an Sauberkeit und Hygiene stellen?

Anton Ivanov: Eine der größten Herausforderungen ist es, Sensoren so zu installieren, dass sie leicht gereinigt werden können, ohne ihre Funktionalität oder Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen. Schmersal bietet eine Vielzahl von Sensoren für diesen speziellen Einsatz, darunter die CSS-Reihe, die mithilfe der Puls-Echo-Technologie arbeitet, und die RFID-basierten RSS-Sensoren. Diese elektronischen Sensoren sind so konzipiert, dass sie sich auch in staubigen oder verschmutzten Umgebungen sicher einsetzen lassen und den strengen hygienischen Anforderungen der Lebensmittelindustrie entsprechen.

Besonders in der Lebensmittelindustrie sind robuste Materialien wie Edelstahlgehäuse erforderlich, da diese häufigen Reinigungen und Temperaturschwankungen standhalten müssen. Unsere Magnet-Sicherheitsschalter der Baureihe BNS 40S wurden speziell für die hohen Anforderungen der Lebensmittelproduktion konzipiert. Dank ihrer schlanken Bauform und der fein geschliffenen Oberfläche integrieren sie sich nahtlos in das Design typischer Lebensmittelmaschinen. Das robuste Edelstahlgehäuse bietet hervorragenden Schutz vor Korrosion und ist resistent gegenüber Reinigungsmitteln.

Sicherheits-Sensor BNS 40S

Sicherheits-Sensor BNS 40S. ®K.A. Schmersal GmbH & Co. KG

Bei der Installation achten wir darauf, Toträume zu vermeiden, in denen sich Rückstände ansammeln könnten, und gewährleisten gleichzeitig eine gute Zugänglichkeit der Sensoren, um die regelmäßige Reinigung zu erleichtern. Die Auswahl des Sensors muss den entsprechenden Sicherheits-Integritätslevel (SIL) oder Performance Level (PL) erfüllen, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Sicherheitssensoren sollten außerdem in festgelegten Intervallen überprüft werden, um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Eine sorgfältige Dokumentation aller Installationen, Prüfungen und Wartungen ist ebenfalls erforderlich. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schulung des Personals, damit Mitarbeiter im korrekten Umgang mit den Sensoren geschult sind.

Wie trägt der Digitale Zwilling zur Maschinensicherheit bei?

Anton Invanov: Der Digitale Zwilling unserer sicherheitstechnischen Komponenten simuliert alle Eigenschaften und Funktionen der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Das Schmersal Safety 4D-Modell simuliert dabei nicht nur einzelne Komponenten, sondern über die virtuelle Abbildung der Signalströme auch ganze Prozess- bzw. Steuerungsabläufe. Der Vorteil ist, dass mithilfe des 4D-Modells neben der frühzeitigen Fehlererkennung und Optimierung künftig auch eine virtuelle Inbetriebnahme der Maschine durchgeführt werden kann, noch bevor die reale Maschine mechanisch aufgebaut wird. Das erspart Kosten und unnötige Entwicklungsschleifen.

Sicherheitslichtschranken im Schutzgehäuse

Sicherheitslichtschranken im Schutzgehäuse. ©K.A. Schmersal GmbH & Co. KG

Was sind Ihrer Meinung nach die nächsten Schritte oder Entwicklungen im Bereich der sicheren Sensorik und des Digitalen Zwillings für die Lebensmittelindustrie?

Anton Ivanov: Ich sehe großes Potenzial in der weiteren Integration von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in der Fertigung. So könnten Maschinen zukünftig nicht nur Zustände überwachen, sondern auch eigenständig lernen und Anpassungen vornehmen, um Risiken zu minimieren und die Effizienz zu steigern. In der sicheren Sensorik erwarte ich, dass der Trend zu multifunktionalen Sensoren weitergeht, die gleichzeitig Daten zur Sicherheit, Effizienz und Hygiene liefern können. Unsere optoelektronischen Sicherheitssensoren wie Lichtschranken, Lichtgitter und Lichtvorhänge sind beispielsweise darauf ausgelegt, höchste Hygieneanforderungen zu erfüllen und bieten dabei robuste Schutzarten gegen Staub und Feuchtigkeit.

Schmersal arbeitet mit Hochdruck an der Entwicklung neuer digitaler Technologien, wie z.B. Cloud-Lösungen und IoT-Anwendungen, und auch an neuen Lösungen, die speziell auf die Anforderungen der Lebensmittelindustrie abgestimmt sind. Damit unterstützen wir unsere Kunden dabei, die Effizienz ihrer Maschinen und Anlagen zu steigern und gleichzeitig den Schutz von Mensch und Maschine zu gewährleisten.

Kontakt:

Anton Ivanov
Branchenmanager für die Bereiche Lebensmittel, Getränke, Medizin und Verpackung
Mail: aivanov@schmersal.com
K.A. Schmersal GmbH & Co. KG
https://www.schmersal.com/home