Mehrweg für den Transport
Beim Pooling stellen Anbieter Paletten, Palettenboxen und Behälter für Produktionsprozesse, Transport und das Lagern von Lebensmitteln auf Mietbasis zur Verfügung. Neben der Reduzierung von Leerfahrten und Personalaufwand beinhaltet ein solches System auch das Management der Ladungsträger sowie das Reinigen und Instandhalten. Das Ziel: Effektive logistische Abläufe, nachhaltige Lieferwege und höhere Wirtschaftlichkeit für ein optimiertes Supply-Chain-Management. Die Behälter und Paletten sind beim Pooling so gestaltet, dass sie besonders robust und langlebig sind. Exemplarisch hierfür steht die Kunststoffpalette Euro H1 von Craemer. Sie besteht aus lebensmittelechtem Polyethylen und ist universell innerhalb der gesamten Logistikkette einsetzbar – ob in automatisierten Systemen, beim Einsatz von Gabelstaplern, im Hochregal oder bei der Einlagerung. Auch bei intensivem Gebrauch und steigenden Umlaufzahlen bleibt die Palette formstabil. Zudem halten die robusten Ladungsträger Temperaturen von minus 30 bis 40 Grad Celsius stand, kurzzeitig bis zu 90 Grad Celsius. Zur lückenlosen Nachverfolgung sind sie bei Bedarf mit RFID-Transpondern erhältlich. Hinzu kommt: Haben die Produkte einmal ausgedient, sind sie zu hundert Prozent recycelbar. Creamer nimmt sie zurück und fertigt daraus im hauseigenen Extruder-Maschinenpark und Kunststoffspritzgießwerk neue hochwertige Kunststoffpaletten und -behälter.
Recycelbar gestaltet und für die Mehrfachverwendung gedacht – beides Aspekte, die mit den neuen Vorgaben der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR), die voraussichtlich ab 2026 für Verpackungen gelten, einen neuen Stellenwert bekommen. Als Teil des European Green Deals zielt die Verordnung darauf ab, Verpackungen und Verpackungsabfall zu reduzieren und umweltverträglicher zu machen. So sollen zum Beispiel bis 2030 40 Prozent der Verpackungen in der EU wiederverwendbar sein, wobei dieses Ziel bis 2040 auf 70 Prozent steigt. Die gesamte Branche steht folglich vor der Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu finden.
Alles aus einer Hand
Auch Chep arbeitet kontinuierlich an zirkulären und für die Mehrfachverwendung konzipierten Produkten. Mit seinen Lösungen unterstützt der Poolingexperte nach dem Prinzip "Share & Reuse" Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Den hygienischen und sicheren Transport von Verpackungsmaterialen, Ingredienzien und Rohmaterialien direkt in saubere Produktionsbereiche gewährleistet ein breites Sortiment. Für trockene oder feste Ingredienzien können Hersteller zusätzlich zur Kunststoffpalette Trocken-IBC nutzen. Für den Transport von Flüssigkeiten stehen Flüssig-IBC mit unterschiedlichem Liner zur Auswahl. Alle Lösungen erfüllen die strengen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit. Das Risiko einer Kreuzkontamination und die Gefahr einer Produktbeschädigung ist während des Transports minimiert. Aufgrund ihrer gleichbleibenden Qualität und standardisierten Maße lassen sich die Kunststoffpaletten zudem in automatisierten Umgebungen einsetzen.
Der Logistiker übernimmt das Reinigen, Inspizieren, Reparieren, Liefern und Abholen der Container und Ladungsträger ergänzt durch diverse Supply Chain-Services. „Unser Modell des Poolings bietet alles aus einer Hand und ist durchgängig transparent. Versteckte Kosten wie etwa der Rücktransport von Paletten oder das Entfernen von Produktrückständen in IBC, die die Total Cost of Ownership (TCO) in die Höhe treiben, entfallen bei unserem Modell komplett“, sagt Nicholas Gibbons, General Manager von Chep Inbound Solutions Europe. Gepoolt werden die Logistiklösungen für den Wareneingang vom Service Center in Gernrode, Sachsen-Anhalt, aus. Kunden im Westen Deutschlands erhalten den gleichen Service von der Niederlassung Zevenaar in den Niederlanden.
© Pixabay
Auswirkungen auf die Umwelt berechnen
Bereits vor einem Wechsel auf ein Pooling-System lassen sich die Auswirkungen auf die Umwelt berechnen. Chep nutzt dafür das TCO-Tool. Es errechnet auf Grundlage von Angaben zu den spezifischen Lieferkettenabläufen eines Unternehmens die Einsparungen, die sich durch die wiederverwendbaren Kunststoffpaletten und Intermediate Bulk Container (IBC) im Vergleich zur bisherigen Lösung erzielen lassen. Zusätzlich bietet CHEP eine Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Analysis oder LCA) an. Ermittelt wird der ökologische Fußabdruck etwa beim Einsatz der wiederverwendbaren Chep-Paletten im Vergleich zu Einweg-Alternativen. Die Berechnung bezieht sich auf einen bestimmten Zeitraum und erfolgt gemäß den ISO-Standards14040 und 14044, die eine umfassende und standardisierte Methodik bieten. Die LCA wurde kürzlich angepasst, um den ökologischen Fußabdruck von Flüssig-IBC zu ermitteln. Im Gegensatz zu seinem TCO-Tool misst diese die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus: von den Ressourcen, die für die Herstellung eines Flüssig-IBC verwendet werden, über dessen Nutzungsphase bis hin zu seinem endgültigen Bestimmungsort am Ende des Lebenszyklus. Die TCO-Berechnung und die LCA-Analyse geben Herstellern fundierte Argumente zur Hand, bei ihrer Inbound-Logistik aus Kosten- und Umweltgründen auf die Mehrweglösungen zu setzen.
Faltbar für mehr Effizienz
Eine weitere Lösung für eine konsequente Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft will Chep mit dem faltbaren ZirConic-Behälter bieten. Der große Behälter wird zu 97 Prozent seines Gesamtgewichts aus Post-Consumer-Kunststoffen hergestellt und soll damit einen neuen Standard für Nachhaltigkeit setzen. Er ist auf die Bedürfnisse der Verpackungs-, E-Commerce und Co-Packing-Branchen zugeschnitten und sorgt durch ein größeres Fassungsvermögen und maximale Faltbarkeit für mehr Effizienz. Chep bietet den Behälter über seinen Pooling-Kreislauf-Service an. Durch die Faltbarkeit des Behälters wird die Transportkapazität für leere Behälter erhöht und die Effizienz im Pooling gesteigert. Darüber hinaus gewährleistet der Ladungsträger mit einer optimierten Ladekapazität von 708 Litern und 750 Kilogramm eine größere Transportauslastung. Die Digitalisierung des ZirConic-Behälters macht Sendungen in ihrer jeweiligen Lieferkette sichtbar. Die erfassten Daten geben Aufschluss über den Standort von Behältern, über Gebrauchsmuster und Umlaufzeiten. Durch eine Lebenszyklusanalyse der CO2-Emissionen lässt sich zudem ermitteln, was ein Unternehmen einsparen kann, wenn es auf diesen Behälter umstellt.