Köln: 23.–26.02.2027 #AnugaFoodTec2027

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Alternative Proteine

Mit ANDRITZ die Produktion effektiv ausbauen

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Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ erweitert sein Angebot für die Lebensmittel- und Tierfutterindustrie um Lösungen zur Herstellung alternativer Proteine. Für Dr. Christian Kling, Business Development Direktor des Bereichs Alternative Protein Solutions bei ANDRITZ, besitzt der Markt ein großes Potenzial. Im Interview erläutert er, wie der Schritt vom Labor- zum industriellen Maßstab mit ANDRITZ als erfahrenem Partner gelingen kann.

Erbsen

Herr Dr. Kling, welchen Beitrag erwarten Sie aus Ihrer Sicht von alternativen Proteinen zur Deckung des Ernährungsbedarfs der wachsenden Weltbevölkerung?

Die Deckung des ständig wachsenden Nahrungsmittelbedarfs der Weltbevölkerung bleibt eine grundlegende Herausforderung, sowohl heute als auch in Zukunft. Das Hauptanliegen besteht darin, nachhaltige Methoden zu finden, um die Verfügbarkeit von Proteinen zu verbessern. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Nutzung alternativer Eiweißquellen als Ersatz für traditionelle Fleischprodukte. Dieser Sektor stellt bereits einen bedeutenden Markt mit beträchtlichen Wachstumsaussichten dar. Er kann jedoch die Bedürfnisse der Verbraucher, die nach wie vor Fleisch in ihrer Ernährung wünschen, nicht vollständig befriedigen, insbesondere in Regionen mit hohem Bevölkerungswachstum, in denen der Pro-Kopf-Fleischverbrauch hinter dem der westlichen Welt zurückbleibt. Diese Diskrepanz hat zu einer starken Nachfrage nach nachhaltigen Alternativen bei der Proteinbeschaffung geführt. ANDRITZ hat seine Bemühungen auf pflanzliche Quellen wie Erbsen, Hülsenfrüchte und Ölsaaten sowie auf Insektenproteine und Nebenprodukte wie tierische Rückstände und Biertreber gerichtet, die als die sinnvollsten und wirkungsvollsten Optionen gelten. Unser Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung effizienterer und umweltfreundlicherer Technologien, die in der Lage sind, Proteine zu liefern, die sowohl nahrhafter als auch funktionell vielseitiger sind. Diese Innovationen sind unerlässlich, um die steigende Nachfrage in der Futter- und Lebensmittelindustrie zu befriedigen.

Wie sehen Sie die künftige Entwicklung verschiedener Proteinquellen, wie z.B. pflanzliche Optionen, Insektenproteine oder andere?

Proteine aus Pflanzen, wie Erbsen und Soja, werden bereits in der Ernährung von Menschen und Tieren verwendet. Diese gibt es schon seit einiger Zeit. Bald wird es weitere Arten von Pflanzenproteinen geben, wie Favabohnen, Kichererbsen, Hanf und Raps. Die Verwendung von Insekten zur Herstellung von Proteinen ist eine neue Idee, vor allem für die Ernährung von Tieren und Haustieren. Manche Menschen sind sich noch unsicher. Aber Insekten können uns helfen, mehr Eiweiß zu produzieren, ohne mehr Ressourcen zu benötigen, und das ist eine gute Sache. Wir glauben, dass Insektenprotein eine große Zukunft hat. Die Herstellung von Fleisch im Labor mit Hilfe von Zellen ist eine weitere spannende Idee. Aber es gibt einige Herausforderungen. Sie kann teuer sein, und wir müssen Wege finden, sie billiger zu machen. Außerdem müssen wir sicherstellen, dass wir genügend Rohstoffe und Ausrüstung haben. Und schließlich müssen eine breite Verbraucherakzeptanz und eine verbesserte Nachhaltigkeitsbilanz im industriellen Maßstab validiert werden. Für ANDRITZ sehen wir mittel- bis langfristig ein großes Potenzial in Fleisch aus dem Labor.

Wie steht es um die Kreislaufwirtschaft auf dem Markt für alternative Proteine?

Wenn wir über die weltweiten Proteinressourcen nachdenken, ist es wichtig, sie auf intelligentere Weise zu nutzen. Deshalb kann die Verwendung von Reststoffen, wie Biertreber oder Tierresten, entweder direkt oder durch Verwendung als Futter für die Aufzucht von Insekten, eine hervorragende Möglichkeit sein, mehr Eiweiß zu erhalten und mehr Einkommen zu erzielen.

Inwiefern spielt die Technologie eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Produktionskapazität?

Es ist wichtig für den Erfolg dieser Branche, dass wir Dinge auf nachhaltige Weise produzieren können. Es gibt nicht nur einen Weg, denn unterschiedliche Materialien erfordern unterschiedliche Methoden. Daher ist die Wahl der richtigen Methode entscheidend. Wir sind bereit, unseren Kunden mit den richtigen Lösungen zu helfen, denn wir haben eine breite Palette von Optionen und die Möglichkeit, sie in unserem neuen Testzentrum in Waddinxveen, Niederlande, zu testen und sicherzustellen, dass sie funktionieren. Wir arbeiten ständig an neuen Ideen und Möglichkeiten, um Dinge besser und effizienter zu machen. Es ist auch wichtig, dass die von uns eingesetzten Verfahren schonend, aber dennoch kosteneffizient sind. Ein großartiges Beispiel hierfür ist der kürzlich entwickelte und eingeführte Turbex, ein neuartiges Verfahren, das die Kraft der Kavitation nutzt, um eine schnelle, schonende und effiziente Extraktion zu erreichen. Auch dies kann in unserem neuen Testzentrum in Waddinxveen getestet werden.

Wie schätzen Sie die Entwicklung des Marktes in den kommenden Jahren ein?

Viele alternative Proteinoptionen haben die Anfangsphase der hohen Erwartungen bereits hinter sich, und jetzt kommt es darauf an, sie auf breiter Basis verfügbar zu machen. Hier ist ein Partner, der die Produktion effizient ausbauen und durchführen kann, von entscheidender Bedeutung. ANDRITZ ist hier, um diese Rolle zu erfüllen. Wir sind der festen Überzeugung, dass alternative Proteine über die Verwendung in Tierfutter und Lebensmitteln hinaus weiter an Bedeutung gewinnen werden. Sie sind ein entscheidender Faktor, um den Bedarf einer wachsenden Weltbevölkerung zu decken.

Welche verschiedenen Lösungen bietet ANDRITZ für diesen Markt an?

Bei ANDRITZ legen wir besonderes Augenmerk auf pflanzliche Proteine, Insekten und Reststoffe, insbesondere von Tieren. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Dies hängt von den verwendeten Materialien, den Bedingungen an ihren Standorten und der gewünschten Qualität des Endprodukts ab. Mit über 170 Jahren Erfahrung und einer breiten Palette von Lösungen für die Lebens- und Futtermittelindustrie sind wir für jede Herausforderung gerüstet. Um einen reibungslosen Übergang von der Klein- zur Großproduktion zu gewährleisten, haben wir im Oktober 2023 ein neues Testzentrum in Waddinxveen, Niederlande, eröffnet. Dieses Testzentrum wird uns helfen, Proteinprozesse zu entwickeln, zu verbessern, zu testen und zu erweitern. Als Experten für die Trennung von Materialien arbeiten wir ständig daran, die Extraktionsverfahren zu verbessern. Unser Ziel ist es, effizienter und schonender zu sein und wertvollere Proteine zu produzieren. Diese Proteine werden besser schmecken, nahrhafter sein und sich besser für verschiedene Anwendungen eignen. Wir sind auch Experten in der Extrusion, d. h. wir können Proteinpulver direkt in Fleischalternativen verwandeln. Dies bedeutet einen zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden. Und nachdem wir unsere Anlagen installiert haben, hören wir nicht auf zu helfen. Wir verfügen über Ressourcen für die Automatisierung und ein weltweites Servicenetz, um sicherzustellen, dass die Anlagen unserer Kunden reibungslos laufen und noch mehr leisten.

Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus?

ANDRITZ hat erkannt, dass die Verwendung alternativer Proteine nicht mehr nur ein Trend ist, sondern Realität. Aus diesem Grund haben wir bereits Investitionen in diesem Bereich getätigt und werden dies auch weiterhin tun. Unser Ziel ist es, der bevorzugte Partner für Hersteller von alternativen Proteinen zu werden und sie von der ersten Idee bis hin zu voll funktionsfähigen Produktionsprozessen zu unterstützen. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Prozesse während ihrer gesamten Lebensdauer reibungslos funktionieren.

Dr. Christian Kling Andritz

Dr. Christian KlingAndritz

Kontakt:

Dr. Christian Kling

Business Development Director Alternative Protein Solutions

ANDRITZ Separation GmbH

Edmund-Rumpler-Straße 6A, 51149 Köln / Germany

p: +49 2203 5752-224, m: +49 151 155 414 03

christian.kling@andritz.com, andritz.com/separation